UmGestalt

Kurz bevor ich mich in dieser endlosen Weite und Leichtigkeit verlor ertrank ich noch einmal in der Schwere. Mein Atem stand still unter dem Druck der auf meinem Brustkorb lag. Mein Herz hörte auf zu schlagen, es beendete diesen alten Rhythmus, diese überlebte Melodie. Nichts ging mehr, nichts ging mehr voran, alles gab seinen Dienst auf, alle Programme schalteten sich ab, nichts in mir konnte weiterleben.

Die Dunkelheit um mich wurde gross und es schien, als würde ich bei lebendigem Leibe begraben. Begraben unter der Last, jemand zu sein, der ich gar nicht bin, jemand sein zu müssen. Ein Wesen mit einem Namen, der mir angeheftet wurde, mit einer Identität, die ich nur im Spiegel erkennen konnte. Mit anhaftenden Geschichten, die andere für mich erdacht haben, um ihre eigenen Geschichten fortzuschreiben.

In diesem dunklen Grab erstickte mein Name. Erstickte meine Identität. Erstickte meine Geschichte und alle Geschichten verloren dort ihren Atem. Die Dunkelheit war gross und die Enge unerträglich. So lag ich bewegungslos in meinem Grab und starrte mit offenen Augen in die nahende Zeitlosigkeit. Nichts konnte noch näher kommen, Alles kam jetzt in Reichweite.

Und dann, als die Ewigkeit mit der Zeitlosigkeit zusammenfiel, meine Haut von mir abgefallen war und alle Knochen zu Staub zerfallen, als Nichts mehr von mir übrig war, ist Alles passiert.

Ich schlug die Augen auf, und mein Herz begann zu schlagen in einem ganz eigenen Rhythmus, den es vorher nicht kannte. Und es tat sich eine grosse weite Welt vor mir auf, die sich fast schwerelos verband und wieder löste, und deren Formen beweglich waren, tanzend und leicht.

Ich wurde eingetaucht in diese Welt, und verschwand in ihr.