Die Wandlung

Sie pulsiert intensiv und strahlt das, was ist, in jeden Winkel des Lebens aus, kein Versteck bleibt übrig. Aus menschlicher Perspektive könnte man das als Wut und Zerstörung wahrnehmen, aber das ist es nicht. Es ist der Ausdruck einer totalen Transformation, eines Wechsels in ein völlig neues Paradigma, das man sich durch die Filter des alten nicht mehr vorstellen kann, egal wie tief das Wissen reicht, es wurzelt in brennendem Boden und wird zu Asche zerfallen.

Das Alte muss sterben. Es hat seinen Zweck erfüllt (vorausgesetzt, dass es so etwas wie einen Zweck gibt). Es bot ein Feld, das nun vollständig abgeerntet ist. Auf ihm, auf seiner Asche, wird nichts Neues mehr wachsen. Seine Asche wird vielmehr das Alte unter dem aufkommenden Unbekannten begraben. Nichts bleibt, an das man sich erinnern könnte, äonenlanges Nichts.

Eingeladen, das Wesen des Verfalls zu erforschen, die Zerstörung dessen, was nicht mehr funktioniert. Den sich anbahnenden Stillstand eines Paradigmas, das alle seine Funktionen verliert, hautnah zu erleben und Teil seiner Implosion zu sein. Der Schmerz und die Trauer über den Verlust dessen, was lange Zeit so vertraut war und als selbstverständlich erschien, wird nun von der radikalen Kraft des Unbekannten in seiner wilden und göttlichen Schönheit eingeholt.

Die Schönheit des Verfalls färbt die Erinnerungen an vergangenen Glanz und Errungenschaften, an Schmerz und Scheitern, und malt ein helles Licht um sie herum, kontrastiert von den rohen Schatten der Vergänglichkeit.
Vergänglichkeit, mein stets verlässlicher Freund, so unermesslich wie die Existenz selbst. Du gibst mir die Zuversicht, dass nichts ewig währt, und spiegelst in deiner sich ständig verändernden Natur die Ewigkeit wider. Ich gebe mich dir bereitwillig hin und lasse mich von dir durch die sich ständig wandelnden Empfindungen und Erscheinungen des Lebens führen.

Mach mich zu einem, und zum anderen. Alles in allem.