Plastikliebe

Die glatte Oberfläche lässt dich nicht mehr los und dabei gleitest du haltlos ab, in ihren leblosen Augen spiegelst du dich, hier droht keine Gefahr mehr. Das Gefühl dumpfer Überlegenheit erfüllt dich, vermischt mit abgestumpfter Verlorenheit.

Irgendwann, du erinnerst dich nicht mehr genau, spürtest du den Herzschlag in der Brust. Es war mal warm dort, lange ist es her. Aus dem Herzschlag wurden Herzrhythmusstörungen, nun schlägt es zwangsläufig im Takt.

Unberührt vom Leben hast du langsam auch das Sterben hinter dir gelassen. Unsterblich soll deine Leblosigkeit sein, wie Plastik, unverrottbar. In perfekter Starre betrachtest du sie, sie starrt zurück. Eure Augen treffen sich berührungslos gewohnheitsmässig. Das Blau ihrer Augen ist mittlerweile verwaschen, ohne Strahlen erwidern sich die Blicke, gehen aneinander vorbei und bleiben nicht mal mehr an der Oberfläche hängen.

Es gab Zeiten, da gab es einen Haken. Er bohrte sich einst in dein Fleisch und ging dir unter die Haut. Du erinnerst dich nicht mehr daran, wann und wieso er sich losgelöst hat, denn du hattest dich an den dumpfen Schmerz gewöhnt, und an die offene Wunde. Wenn du dich nicht bewegt hast, hast du sie vergessen und den Schmerz nicht mal mehr gespürt. Und so hast du einfach aufgehört dich zu bewegen, und was blieb war ein fast unbemerktes Pochen, das kaum durch die Oberfläche drang.

Wenn du sie jetzt ansiehst, dann siehst du sie nicht. Und sie sieht dich nicht. Und doch lebt ihr fast unverrottbar nebeneinander. Und eure Plastikherzen schlagen im selben Takt.