Momentum

Es liegt eine gewisse Schwere in deinen Augen,
Wie konnte es nur so weit kommen?
Wie konntest du es einfach nur übersehen?
Woher kommt deine Überraschung?
Es war immer in Sichtweite, immer nah.
Du hast dich nur nicht getraut, ihr gegenüberzutreten.
Du hast dich an Träume und eine imaginäre Zukunft gehängt.
Hast dich selbst in die Illusion des freien Willens und der Kontrolle hypnotisiert
Getrieben von Verlangen, um der Angst zu entkommen

Du hast deinen größten Verbündeten abgewiesen, hast versucht, mich von jedem Schritt, den du machst, von jeder Entscheidung, die du triffst, auszuschließen.
Du hast eine Mauer um dich herum gebaut,
hast dich in einem Gefängnis aus trügerischer Sicherheit eingesperrt, auf Kosten der Lebendigkeit
Ein Gefängnis der Angst vor Veränderung und dem Unbekannten,
Ein Gefängnis der falschen Kompromisse, des unechten Gefallens, der feigen Unterwerfung, der falschen Kontrolle.
All deine Energie floss in die Aufrechterhaltung der Illusion, in den Aufbau von Sandburgen, angreifbar durch die Wellen des Ozeans.

Jetzt stehst du dem Unausweichlichen gegenüber.
Überwältigende Vergänglichkeit.
Nichts bleibt.
Nicht gehört dir.
Nichts davon bist du.

Die Welt steht in Flammen,
brennende Vergänglichkeit.

Tränen in deinen Augen,
Erinnerungen, die du nicht loszulassen wagst
Denn sie sind das Gerüst deiner erschaffenen Identität
Die dich in einer Erinnerung an ein vergangenes Leben gefangen hält,
immer auf eine imaginäre, festgelegte Zukunft ausgerichtet
In der du in einer Endlosschleife des besser machens existierst,
und besser, und immer besser.
Angst vor dem Sterben in das Unbekannte hinein, jetzt
Eine Leere, die keinen Namen hat, nichts, woran du dich festhalten kannst
Außer bloßer Präsenz

Und nun erfährst du, wie das von Natur aus Unbeständige seinen Tod findet
Was dir wie Zerstörung erscheint
Das Ende
Unerträglicher Schmerz und Angst
Den Bezug zu verlieren, den Halt, die Geschichte deines Lebens

Du hattest Träume
Erwartungen
Pläne
Manche verwirklicht, manche gescheitert, manche noch eine Hoffnung
Während du die Brände um dich herum siehst
Aus der geöffneten Büchse der Pandora steigend
Entfesselt, außer Kontrolle

Du hast dein Zuhause an eine Idee gefesselt,
Einen äußeren, imaginären Ort mit Mauern, die dich begrenzen, trennen, in der Vorstellung von Sicherheit gefangen halten
Dein Zuhause heißt Rasse, Stamm, Land, Planet, Glaube
Und jetzt brennt dein Haus
Und mit ihm sein ganzes Inventar.
Erinnerungen

Erschüttert blickst du in die Flammen, die alles vor deinen Augen in Rauch verwandeln
Alles, was fest und solide zu sein schien
verwandelt sich in Asche

Und während Angst, Panik und Schrecken dich fast zu töten scheinen
Lässt du los
Du opferst
Du gibst den Widerstand auf
gegen das, was größer ist als du

Du lässt die Vergänglichkeit zu deinem Zuhause werden
Übergibst alles, was von Natur aus die Signatur des Todes trägt, dem Strom der Vergänglichkeit
Um aus der Asche aufzusteigen
Den Boden nährend
Das Fundament von Wachstum und Verfall

Leben