Jetzt hast du so hart gekämpft und doch alles an mich verloren. Alles woran du je geglaubt hast, alle die je an dich geglaubt haben, alles was dir jemals etwas bedeutete, nichts trennt uns jetzt mehr.
Du dachtest mit der richtigen Einstellung und positiver Haltung kann dir nichts passieren und du kannst alles schaffen. Und nun hast du es nicht geschafft. Was auch wolltest du denn schaffen? Das Entkommen? Mir zu entkommen?
Mir entkommt niemand. Ich gehöre zu deinem Leben, zu deiner Familie, deinen Freunden, deinem Dasein, deiner Natur. Du wurdest mir schon versprochen als du gerade mal geboren warst, selbst als du noch im Leib deiner Mutter herangewachsen bist.
Dein ganzes Leben wolltest du entkommen, deinem ganzen Leben wolltest du entkommen. Du hast alles getan um mich zu vermeiden, hast jeden Gedanken an mich ausgeblendet, dich jedem Versprechen und Versprecher von Sicherheit unterworfen und eine dicke Mauer um dich herum errichtet, um meiner Gegenwart nur nicht ins Auge blicken zu müssen.
Und doch habe ich dich mit jedem Atemzug begleitet, immer bereit, dir das Tor zu öffnen. Du hast nie erkennen können und wollen, dass ich dein Weg in eine andere Welt bin, in eine andere Dimension. Du willst die Welt erobern, aber du traust dich aus deinem Gefängnis gar nicht erst heraus. Du bist derart besessen von deiner körperlichen Präsenz und deiner begrenzten räumlichen Wahrnehmung, dass dir ein Dasein jenseits davon nur mehr Angst einflösst. Auf dem Boden dieser Angst lässt du deine Strassen weltumspannend bauen.
Und wunderst dich, dass unsere Begegnung dann nur mehr über den Weg der Angst möglich ist.