Alles, was wir erhoffen, was uns beunruhigt und wir fürchten, ist bereits geschehen, es ist nur noch nicht in unseren Ereignishorizont eingetreten. Wenn wir in die Sterne schauen, blicken wir in die Vergangenheit, Millionen von Jahren zurück. Unsere Geburten haben noch nicht stattgefunden, wo und wann wir in diese Leere blicken, während in der imaginären Gegenwart solcher Ereignisse unser Tod bereits geschehen ist.
Es gibt keine Erinnerung an beides, Geburt und Tod, da es sich wahrscheinlich um eine Erfahrung der „Singularität“ handelt, jenseits der Existenz des (rationalen) Verstandes. Wir sind zugleich tot und ungeboren, während wir in dieses riesig erscheinende Universum blicken. In diesem gegenwärtigen Moment gibt es weder Tod noch Geburt. Nichts kann jemals mit Worten ergründet werden. Worte beschreiben nur, was bereits geschehen ist, was nie geschehen ist, sie wohnen in der Vorstellung.
„Zwischen“ diesen „Singularitäten“ schafft der Verstand mit dem Gehirn als Prozessor „Realitäten“ – ein Netzwerk von Geschichten und Erzählungen – zwischen einer imaginären Vergangenheit und Zukunft. Die „Realität“ hängt von der Verarbeitungsfähigkeit des Gehirns, von der Bandbreite seiner (sensorischen) Wahrnehmung ab. Was sich manifestiert, ist das, was das Gehirn/der Geist in „Zeit“ und „Raum“ projiziert, wo es ein Gefühl der Trennung und Objektivierung zwischen „ich“ und „du“, „ich“ und „der andere“, „Freund“ und „Feind“, „Subjekt“ und „Objekt“, „hier“ und „dort“, „jetzt“ und „dann“ usw. wahrnimmt und erzeugt.
Was wir „sehen“, ist nicht das, was ist, sondern eine Interpretation des Verstands, eine Interpretation der Wahrnehmung. Die Wirklichkeit ist je nach Konditionierung des Gehirns.
Die Wirklichkeit ist – nicht.