Dies ist der Klang, dies ist der Duft, dies ist der Anblick.
Verschiedene Namen trennen die unmittelbare, lebendige Erfahrung von dir, die durch dein Sinnes- und Nervensystem wandert und Informationen austauscht und verbindet.
Es gibt ein Mysterium um dich herum, das du zu erfassen versuchst, aber alle deine Versuche enden an unscharfen Grenzen,, an denen sie vom Unbekannten absorbiert werden. Deine Fragen bleiben, sie hallen nach, manchmal auch getarnt als Antworten, da deine objektivierte Wahrnehmung dir Interpretation und Projektion vorgibt. Sie klingen wie „Wahrheit“, „Wissen“, „Einsicht“, „Realität“ und werden wie eine Seifenblase aufgepumpt, die zu platzen droht, je näher sie sich dem Übergang ins Unbekannte nähert.
„Wahrheit“, „Realität“ und „Wissen“ zeichnen die Landkarte, in der du lebst, die oft mit der lebendigen Landschaft verwechselt wird, die dort beginnt, wo die Bedeutung endet. Die Worte „Wahrheit“ und „Wissen“ ziehen die Trennlinie zwischen „dir“ und deiner Wahrnehmung. Deine Bilder von der Wirklichkeit sind lebendig, aber dennoch sind sie eine Illusion.
Indem du das Mysterium benennst, machst du es zu einem imaginären „Ding“ und entziehst ihm seine unergründliche Natur. Die Landkarte, in der du lebst – ihre Koordinaten, die aus Worten bestehen und zu Vorstellungen werden – zieht dich immer tiefer in ihre illusionären Darstellungen von Wirklichkeit hinein.
Dort begegnest du der Zeit – dem Stoff, auf dem die Erzählung, deine Geschichte von Vergangenheit und Zukunft, die Geschichte von „dir“ und “ den anderen“ geschrieben ist. Ihre gesamte Realität ist eine Fiktion konditionierter, anhaftender Erinnerung, die sich auf eine imaginäre Zukunft konzentriert. Das Mysterium liegt jedoch nicht in der Zeit, es ist weder längst vergangen noch eine zukünftige Offenbarung. Es ist noch nicht geschehen, und es wird auch nie geschehen, während es geschieht und bereits geschehen ist.
Es ist nicht gegenwärtig, denn auch die Gegenwart ist Teil der Landkarte.
Obwohl die Karte nicht nicht das Mysterium ist, ist sie Teil des Mysteriums, aber definiert und begrenzt durch ihre beschriebenen Koordinaten. Sie ist wie ein kurzes Aufblitzen am dunklen Nachthimmel, sie liefert nicht das Licht, um den Himmel zu erhellen. Du wirst das Mysterium nicht in diesen Worten finden, egal wie präzise sie es zu beschreiben versuchen.
Das Mysterium ist, bevor der Duft zum Aroma wird, bevor der Klang zur Musik und bevor der Anblick zum Abbild wird. Und doch sind sie nicht voneinander getrennt.
Es ist dieser kurze Augenblick, in dem du nie geboren wurdest und in dem auch nie sterben wirst. Es ist die Leere, in der dein Name nie gekannt oder ausgesprochen werden wird. Es ist der Orr, an dem die Stille und der Lärm noch eins sind, ohne zu werden, ohne zu verblassen, ohne sich zu bewegen.