Ohne Anfang und Ende

Das Leben lud mich ein, vielen seiner Formen und Erscheinungen zu begegnen und in sie einzutauchen und ließ mich viele seiner Mysterien erleben, zwischen Abgrund und Glückseligkeit: Trauma, Sucht und Rausch, „unheilbare“ Krankheit und Behinderung, Mutterliebe, überirdische Freude, Glückseligkeit und Allverbundenheit, Immanenz und Transzendenz, Staunen und Erleuchtungszustände.

Erfahrung, Beobachtung und Interpretation wurde zu einer Grundlage scheinbaren Wissens und Verstehens, von Mustern und Zyklen und Zusammenhängen, mit so tiefgreifenden Einsichten, die mich mit einem augenscheinlich tiefen Verständnis von „das ist es“ zurückließen.

Ich konnte sehen, wie alles miteinander verbunden zu sein schien, in völliger Komplexität und vollkommener Einfachheit. Und je tiefer das Verstehen wurde, desto größer wurde der Schatten des Unbekannten. Je mehr ich das Mysterium zu verstehen schien, desto mehr wurde mir klar, dass die Person, für die ich mich hielt und die scheinbar verstand, eher eine Fiktion ist, die aus der Erinnerung und der Konditionierung durch Erfahrung entstanden ist. Diese ist tief verwoben und Teil des Mysteriums, das aus keinem Anfang entstanden ist und niemals ein Ende, eine Lösung, eine Auflösung, eine Offenbarung finden wird. Es kann sich niemals selbst begreifen oder erhellen.

Als sich das Verstehen wieder in das Unbekannte verwandelte – erhaben, umarmend und vertraut -, verstummten die Fragen und die Antworten verloren ihre Bedeutung. Nichts kann wirklich gesagt werden, aber es können Geschichten erzählt und geschrieben, Bilder geschaffen, Lieder gesungen und Musik komponiert werden.

Dieser Raum hier ist wie ein kleines Boudoir, eine Einladung, durch das Unbekannte zu streifen, durch das, was nicht zu fassen ist, durch die vergänglichen Erschütterungen und Segnungen des Lebens, ein sternenklarer Nachthimmel, Sterne, die für kurze Momente durch die Leere funkeln.