Wie ein Film ziehen deine Erinnerungen an dir vorbei. Was gerade noch war ist schon vorbei, unwirklich erscheint dir der Augenblick, vergänglich, ohne Halt, ein Leben ohne Halt. Kein Raum, der haltbar erscheint, durchflutet von Zeit, die ihm die Form nimmt, noch bevor seine Strukturen fest werden können. Dein Leben in der Zwischenzeit, im Zwischenraum – ein einziges Sterben, ein einziges Werden.
So wahrhaftig ist es jenseits der Starre, welche du ein Leben lang schon für wirklich hältst, die deine Welt beschreibt zwischen Geburt und Tod. Und doch hältst du weiter fest an ihr, der Unbeweglichkeit. Ist sie dir doch so vertraut. Die Freiheit, die du gelernt hast – nimmt dich gefangen, macht dich abhängig und bewegungslos. Da sind Träume von Freiheit, die verwirklicht werden müssen.
Und nun sitzt du fest in deinem Wachtraum. Nimmst dir Raum und die Zeit im selben Atemzug – arbeitet am Verfall deiner Form. Jede Sekunde deines Daseins ein Aufbegehren gegen die natürliche Strömung. Du hast deine Kanäle betoniert und versucht in Bahnen zu lenken – und doch stehst du nun machtlos der Zeit gegenüber, die dir alles wieder nimmt was du – mit ihrer Hilfe – erbaut hast.
Schwer nun, das Jenseits zu erblicken, den Zwischenraum, die Zwischenzeit. Ständig präsent, doch so unscheinbar. Deine Augen haben sich an die Form gewöhnt und erkennen ihre Transparenz längst nicht mehr. Du siehst die klaren Abgrenzungen.
Und bist dabei doch blind geworden.