Griff

Die Dunkelheit
Dieser sakrale und doch gefürchtete Ort
Nicht verborgen, aber du willst ihn nicht sehen
Geschweige denn, ihm begegnen
Deine Augen sehnen sich nach dem blendenden, ekstatischen Licht
Ein verlockendes Bild nach dem anderen erzeugend
Seifenblasen in den schönsten, betörendsten Farben
Dass sie nur nicht platzen

Fliegend
Höher und höher
Mehr und mehr
Die Leiter hinaufkletternd
Du versuchst, über den Gipfel der Welt hinaus zu reichen
Eine transzendierte, bessere Welt
Wo du deinem wahrsten Selbst begegnest
Deiner höchsten Wahrheit
Und jeder kann dich sehen
So wie du gesehen werden willst

Darüber hinaus gibt es keinen Platz für Dunkelheit
Alles hat tiefste Bedeutung, alles ist höchste Bestimmung
Verkörperung des höchsten Selbst

Als Dunkelheit
bin ich der unsichtbare Feind
Der in Ordnung gebracht werden muss
Geheilt
In Licht umgewandelt
In höhere Frequenzen angehoben
Und wenn du meinen Raum betrittst
Kommst du als Kämpfer
Und kämpfst
Für das Richtige, das Gute, das Hohe
Deine Waffen sind Liebe und Licht und Gebete
Du kannst nicht einfach nur mit mir sein
roh und ungefiltert
Mir Raum geben
Mich halten
Mich in Präsenz zulassen
in meiner Erscheinung von Zerstörung und Tod

Deine Welt soll ein statischer Palast aus Licht sein
In dem deine Liebe für immer konserviert sein wird
Himmlische Ewigkeit
Die höchste Dimension
Der einzige Weg führt nach oben

Und wenn ich an deine Tür klopfe,
verriegelst du sie
Schließt dich ein in dein imaginäres Gefängnis aus Licht
Du hast Angst, dass deine Leichtigkeit gestört wird, zerbrochene Illusion der Beständigkeit

Du fürchtest mich, weil eines Tages
Werde ich in deine Festung eindringen
Und dich ganz allein sein lassen
Und dein Widerstand wird mich nur verstärken
Wird dich total verschlingen
Alles von dir
Dir deinen Stolz und deine Errungenschaften nehmen
Alle Spuren, die du scheinbar hinterlassen hast, auslöschen
Du sehnst dich nach Unsterblichkeit
In einer vergänglichen Welt
Willst du deine Erinnerung vor dem Vergessen bewahren

Und wenn du meinen Raum betrittst
wirst du Raum für den Verfall finden
Zulassen, dass Frühling und Sommer sich in Herbst und Winter verwandeln
Erlauben, die üppige Ernte verrotten und verwesen zu lassen
Der Schmerz und die Trauer über eine Vergangenheit, die unter dem Nichts begraben sein wird

Auf der Welle der Vergänglichkeit reitend

Die Leere des Unbekannten