Es ist sehr dunkel, du kannst nichts sehen, obwohl deine Augen weit geöffnet sind.
Ein unermessliches Grauen umgibt dich.
Es ist der Terror des Todes, deiner Vernichtung, der Vernichtung von allem und jedem, die dir jemals etwas bedeutet haben. Die Geschichten, die dein Leben geschrieben haben, deine Vergangenheit. Die Spiegel, in denen sich die Liebe spiegelte und deren Reflektionen du oft durch ein Spiegellabyrinth hinterher gejagt bist. Deine noch unerfüllten Träume, immer noch sehnsüchtig. Deine Zukunft. Die nie geschehen wird.
Es ist dunkel hier, und in dieser Dunkelheit wird einfach alles verschluckt. Du hast das Gefühl, als würde dich etwas bei lebendigem Leibe auffressen, langsam, jedes bisschen von dir verdauend und es in Matsch verwandelnd. Du spürst die Qual deiner zerstörten Visionen, deiner Zukunft, die im Nichts aufgeht. Du fühlst die Verzweiflung darüber, dass deine Liebsten für immer ausgelöscht werden. Du fühlst den Terror deiner gesamten Existenz, deiner Identität, deiner Zugehörigkeit, all dessen, was dir vertraut wurde … in eine schreckliche Leere verschwinden, in der Augen nicht sehen, Zungen nicht sprechen, Ohren nicht hören, Hände nicht berühren und Füße nicht laufen können. Und dein Name wird in Vergessenheit geraten, unerkannt, bedeutungslos, unbekannt.
Während du vergeblich um dein Leben kämpfst, dämmert es dir, dass du nicht überleben wirst, dass es keinen Ausweg gibt. Du wirst sterben. Die Dunkelheit hat dich völlig umhüllt, in einen Kokon gehüllt, und du bist in schierer Angst, dass dir alles genommen wird, was das Leben dir geliehen hat, was dir lieb und teuer war. Eine unerträgliche Verlassenheit, eine unfassbare Einsamkeit frisst dich auf. Und während du langsam von der Dunkelheit verschlungen wirst, lässt dein Widerstand nach. Deine Knochen sind gebrochen, deine Eingeweide herausgerissen, dein Herz wurde auseinandergerissen, deine frühere Gestalt in undefinierbaren Brei verwandelt.
Es ist nichts mehr zu geben, nichts mehr zu nehmen. Nichts zu sagen, niemand zu hören, nichts zu tun. Es scheint das Ende zu sein, und alle Ideen über den Anfang sind vergangen. Alles liegt im Sterben. Du gehörst nirgendwo mehr hin.
Ein Flüstern, von irgendwo in deinen letzten widerstrebenden Überresten
Spring